"Black Comics" von Alexander Braun ist ein aufschlussreiches Sachbuch, das sich mit der kolonialen Geschichte und deren Darstellung in Comics auseinandersetzt. In den westlichen Demokratien, insbesondere in Deutschland, wird zunehmend die eigene koloniale Vergangenheit hinterfragt. Das Buch beleuchtet die oft schmerzhaften und menschenverachtenden Aspekte dieser Geschichte, die lange Zeit durch eine romantisierte Sichtweise überdeckt wurden. Braun analysiert, wie Comics als kulturelle Produkte die gesellschaftlichen Normen und Vorurteile widerspiegeln, und bietet dabei sowohl kritische als auch ambivalente Perspektiven. Ein Beispiel ist die Betrachtung von Hergés "Tim im Kongo", das trotz seiner problematischen Darstellung in Afrika populär wurde. Das Buch zeigt, dass die Auseinandersetzung mit kolonialen Themen in der Comic-Kultur komplex ist und viele Facetten aufweist. Es ist ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über Rassismus, Kolonialismus und die Rolle von Medien in der Gesellschaft.
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